Gesundheitsmanagement in Betrieben

Veröffentlicht am 21.09.2016 in Presse

Dr. Daniela Sommer

Dr. Daniela Sommer (SPD): Ganzheitliches Gesundheitsmanagement in Betrieben als modernes Verständnis von Arbeitsschutz - Aktive Förderung der Landesregierung lässt auf sich warten

Wiesbaden/Waldeck-Frankenberg. Dr. Daniela Sommer, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, setzt sich für ein ganzheitliches Gesundheitsmanagement in Betrieben ein und kommentiert die parlamentarische Initiative (Drucksache 19/3683) wie folgt: „Gesundheitsförderung und Prävention sind gerade am Arbeitsplatz wichtig, da dort ein großer Teil des Alltags stattfindet. Ein betriebliches Gesundheitsmanagement, das zum einen die Unfallverhütung, zum anderen die Verhütung arbeitsbedingter Erkrankungen und eine gesundheitsrechte Arbeitsgestaltung umfasst, kann sowohl zur Unterstützung und Förderung der Beschäftigungsfähigkeit als auch zur Kompetenzsteigerung beitragen.“ Die Einführung von Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung sind nach Paragraf 20b Fünftes Buch Sozialgesetzbuch freiwillig.“

Die Bedeutung eines ganzheitlichen Verständnisses von Gesundheitsförderung betone ebenfalls die hessische Landesregierung, sie verweist dabei jedoch wiederholt auf die Verantwortung der Arbeitsschutzdezernate der Regierungspräsidien, die für die Überprüfung, aber auch Beratung von Betrieben zuständig sind. „Ich vermisse vonseiten des Ministers für Soziales und Integration eine aktive Förderung eines ganzheitlichen Gesundheitsmanagements in Betrieben. Er beschreibt zwar die unterschiedlichen Informations- und Beratungsoptionen der Aufsichtsbehörden für Arbeitsschutz sowie Netzwerktätigkeiten, stellt jedoch heraus, dass die Landesregierung keine weiteren Anreize, z.B. finanzieller Art, für die Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements gewährt oder zukünftig vorsieht.“

Das Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention, kurz Präventionsgesetz (PrävG), hat mitunter das Ziel, auch die Arbeitswelt und daher das betriebliche Gesundheitsmanagement zu unterstützen. Die Landesregierung äußert dabei jedoch lediglich die Vermutung einer Verstärkung von Kooperationen zwischen Betrieben und Krankenkassen. „Einige Betriebe haben bereits Maßnahmen etablieren können und haben ein enormes Engagement diesbezüglich entwickelt. Sie haben verstanden, wie wichtig die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Erfolg der Arbeit und somit des Unternehmens ist“, erläutert die heimische Abgeordnete und berichtet von ihrem Besuch bei Almo in Bad Arolsen. Personalleiterin Angelika Teppe informierte Sommer über die Gesundheitsangebote und die positiven Auswirkungen einer gesunden Belegschaft auf das Unternehmen. „Der Anspruch der ALMO ist es, das Bewusstsein der Mitarbeiter für ein ganzheitlich gesundes Leben zu sensibilisieren,“ sagt Teppe. Verschiedene Projekte, Gruppenangebote sowie ein entsprechender Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografie HessenChemie“ ermöglicht den Beschäftigten die Auseinandersetzung mit der Gesunderhaltung am Arbeitsplatz und darüber hinaus auch im Privaten. Sommer lobt dieses vorbildliche Engagement von Almo.

Sie weiß aber: „Gerade kleine und mittelständische Betriebe haben in der Regel wenig bis keine finanziellen und personellen Ressourcen, ein ganzheitliches Gesundheitsmanagement zu entwickeln und umzusetzen. Anreize vonseiten des zuständigen Ministeriums könnten zu einer Steigerung von entsprechenden Maßnahmen führen. So besteht die Möglichkeit, im Laufe der Zeit ein flächendeckendes Gesundheitsmanagement zur Gesundheitsförderung und -erhaltung mit ganzheitlichem Charakter und daher ein modernes Verständnis von Arbeitsschutz zu etablieren.“

 

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