Sozialdemokratischer Widerstand im Dritten Reich

Veröffentlicht am 20.04.2008 in Allgemein

Vor 75 Jahren – am 30. Januar 1933 – wurde Hitler Reichskanzler und schaffte es zusammen mit seiner Partei, Deutschland innerhalb eines Jahres zur Diktatur zu machen. Ihm konnte das gelingen, weil zu wenige Menschen die Gefahr erkannten und Widerstand leisteten. In einer Gedenkveranstaltung möchte die Waldeck-Frankenberger SPD an einige jener Menschen erinnern, die „Nein“ sagten und damit ihre Freiheit oder gar ihr Leben riskierten.

Zunächst wird der Heimatforscher Karl-Hermann Völker (Wiesenfeld) unter der Überschrift „Verbot, Schutzhaft, Widerstand“ an die Schicksale von SPD-Mitgliedern unserer Region im Jahr 1933 und danach erinnern. Vor der Einspielung der berühmten Rede von Otto Wels, in der er für die SPD das Ermächtigungsgesetz ablehnte, mit dem der Reichstag das Recht zur Gesetzgebung an die Regierung abtrat, wird Karl-Heinz Stadtler (Vöhl) die Situation an jenem 23. März 1933 schildern. „Selbstbehauptung und Gegenwehr - was veranlasste Menschen unter der NS-Dikatur zu Opposition, Resistenz und Widerstand?“, das ist der Titel des Vortrags von Professor Dietfried Krause-Vilmar (Kassel), einem der namhaftesten Experten für die Geschichte des Dritten Reiches in Hessen.

Die Anregung zu dieser Veranstaltung kam von Karl-Heinz Stadtler, dem Vorsitzenden der Waldeck-Frankenberger SPD. „Wir möchten an jene Männer und Frauen erinnern, die auch in den Tagen der Unfreiheit die Freiheit verteidigen wollten“, meint er. Und er möchte mit dieser Veranstaltung einen Anstoß dazu geben, sich mit jenen Personen aus unserer Region genauer zu beschäftigen, die während der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland Widerstand leisteten und deshalb verfolgt wurden. Die Waldeck-Frankenberger SPD bittet insbesondere ältere Menschen aus unseren Dörfern und Städten, ihnen bekannte Aktionen des Widerstands und der Verfolgung mitzuteilen. Demnächst wird das Vorhaben noch genauer beschrieben.

Die Veranstaltung zum sozialdemokratischen Widerstand findet am Donnerstag, dem 24. April, um 19 Uhr im Gasthaus „Krone“ in Korbach (in der Nähe des Rathauses) statt. Interessierte Mitbürgerinnen und Mitbürger sind herzlich eingeladen.

 

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