„Einsatz für Waldeck“

Veröffentlicht am 19.02.2013 in Landtag

SPD kürt Dr. Christoph Weltecke als Landtagskandidaten.

Loslegen wie die Feuerwehr will Dr. Christoph Weltecke (36) als neuer Landtagskandidat der SPD. 100 Prozent Zustimmung der Genossen bei Welteckes politischer Kür stärken ihm den Rücken.

Willingen-Usseln. Bei allem Wehklagen seiner Landespartei gegen den von CDU und FDP festgesetzten Wahltermin – für Christoph Weltecke (Korbach) könnte das Datum persönlich nicht besser sein: Am 22. September hat er Hochzeitstag, und die ganze Familie wird mit ihm fiebern wie im vorigen Jahr, als sich Christoph Weltecke und seine Frau Katharina Kappelhoff das Ja-Wort gaben. Überdies ist die SPD bei den Welteckes/Kappelhoffs quasi Teil des Familienstammbuchs.

Einstimmig für Weltecke

Genauso familiär, bodenständig und emotional hatte der promovierte Jurist Christoph Weltecke denn auch seine Kandidatenrede am Montagabend angelegt. Und die vertraute Runde von 48 SPD-Delegierten aus dem Waldecker Land spendete Weltecke im Usselner Diemelsaal kräftigen Applaus. Mit 47 Ja-Stimmen und einer Enthaltung hätte das Votum für den frisch gekürten SPD-Mann aus Korbach kaum besser sein können. So tritt er die Nachfolge der früheren Landtagsabgeordneten Hannelore Eckhardt (Bad Arolsen) mit viel Rückenwind aus der eigenen Partei an. Dies untermauern in Usseln auch SPD-Bundestagsabgeordneter Ullrich Meßmer (Calden), Landrat Dr. Reinhard Kubat und Gudrun Limperg als Fürsprecherin aus Welteckes SPD-Ortsverein Korbach.

Jurist, Politik, Feuerwehr

Dabei hoffen Weltecke und sein Ersatzbewerber Andreas Schaake (Edertal-Bergheim) auf eine ähnliche Motivation der Genossen wie weiland vor der Landtagswahl 2008. Damals ging ein Ruck durch die Reihen der Genossen, die mit Andrea Ypsilanti als Spitzenkandidatin den CDU-Ministerpräsidenten Roland Koch am Rande einer Niederlage hatten.

Doch das vom Ypsilanti-Team erhoffte rot-grün-rote Bündnis scheiterte mit viel Theaterdonner, spülte in der Folge die Spitzenkandidatin hinweg und bescherte der SPD bei der Neuwahl 2009 ein Desaster. Das wiederum warf die engagierte Hannelore Eckhardt aus dem Landtag – und die SPD hat seither keinen Waldecker Abgeordneten mehr in Wiesbaden.

Deshalb steht Dr. Christoph Weltecke an diesem Montagabend am Rednerpult in Usseln. Trotz seines jugendlichen Alters ist er höhere Weihen gewohnt: als Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Waldeck-Frankenberg, als Kreistagsabgeordneter und letztlich auch als stellvertretender Landeschef des hessischen Feuerwehrverbands.

Aber Lampenfieber und Gefühl gehören an diesem Abend selbst für einen Juristen dazu. Vor allem, als Weltecke über seine Kindheit in Neerdar spricht, die Schulzeit im Upland und Korbach, aber auch über seine Eltern. Seine Mutter feiert tags drauf Geburtstag, sein Vater kann den Moment „leider nicht mehr erleben“, schildert Wel­tecke mit bebender Stimme.

„Im Einsatz für Waldeck“ heißt ansonsten die politische Devise des passionierten Feuerwehrmanns: „Als ich vor drei Wochen am Schreibtisch saß, um die Rede für heute zu gliedern, meldete sich mein Funkmeldeempfänger“, sagt Weltecke. Also sprang er hinaus in die Kälte zum Einsatz als Brandschützer.

„Soziale Kälte“ beseitigen

„Soziale Kälte“ attestiert er derweil der schwarz-gelben Landesregierung. Bei der Schulreform mit G8 an Gymnasien sei sie „mit Pauken und Trompeten gescheitert“, CDU und FDP stünden für Niedriglöhne, wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, finanzielle Schwächung der Kommunen und des ländlichen Raums.

„Ungerechtigkeit kann ich schwer ertragen. Da werde ich sauer“, unterstreicht der SPD-Kandidat. Deshalb wolle er ab 22. September nicht nur als Jurist „der Gerechtigkeit zum Sieg verhelfen“ – sondern auch als Landtagsabgeordneter.

Gratulation (von links nach rechts): Hannelore Behle, Andreas Schake, Ullrich Meßmer, Dr. Reinhard Kubat, Katharina Kappelhoff, Dr. Christoph Weltecke, Monika Svoboda


Text und Bilder: Jörg Kleine, WLZ/FZ

 

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