Vor 75 Jahren: 27. Februar 1933

Veröffentlicht am 27.02.2008 in Service

E. Thälmann, Vorsitzender der KPD, richtet einen »Offenen Brief« an die sozialdemokratischen Arbeiter, in dem er den Mitgliedern und Funktionären von SPD, ADGB und christlichen Gewerkschaften ein Einheitsfront-Angebot macht.

Das Reichstagsgebäude brennt. Verhaftet wird der holländische Kommunist Marinus van der Lubbe.

In der Folge werden alle kommunistischen Reichstagsabgeordneten und viele weitere Funktionäre von SPD, Gewerkschaften und bürgerlichen Parteien in Preußen verhaftet. Die Parteibüros werden geschlossen, die Presse verboten. Die KPD bleibt als Partei bestehen. Die Wohnung des Juden und sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Kurt Löwenstein wird von der SA durchsucht.

Die SPD-Presse wird für 14 Tage verboten.

Der Parteivorstand der SPD wendet sich gegen die Begründung des Verbots, der Brandstifter im Reichstag habe mit der SPD in Verbindung gestanden. Die Annahme, die Sozialdemokratische Partei hätte irgendwie mit Leuten zu tun, die den Reichstag in Brand steckten, werde von der Partei mit Entschiedenheit zurückgewiesen. Der Vorsitzende der SPD, O. Wels, erklärt dies auch in einem Brief an den Reichskommissar für Preußen, F. v. Papen.

Die Vertreter des ADGB sprechen ihren Abscheu und ihre Entrüstung über die Brandstifter aus. Die Gewerkschaften nehmen die deutsche organisierte Arbeiterschaft entschieden in Schutz gegen den Verdacht, dass einer aus ihren Reihen zu den Anstiftern des Attentats gehöre. Sie erblicken in der Brandstiftung nicht nur einen Anschlag gegen den Sitz des Parlaments, sondern einen Angriff gegen den Parlamentarismus überhaupt.

In Waldeck-Frankenberg:

Im Evangelischen Gemeindehaus in Korbach fand eine Werbeveranstaltung für die SA mit SA-Kapelle und SA-Spielmannszug aus Kassel statt.

 

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